Umwelt und Klimaschutz

Umwelt- und Klimaschutz in Großhansdorf

Hier finden Sie aktuelle Infromationen und Projekte in den Bereichen Klima- und Umweltschutz.

Klimaschutz in Großhansdorf:

In Großhansdorf erkennen wir die Notwendigkeit des Klimaschutzes und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Die Zunahme extremer Wetterereignisse hat uns verdeutlicht, dass auch wir einen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten müssen.

Großhansdorf hat im Bereich des Klimaschutzes stets versucht eine Vorreiterrolle einzunehmen. Mit der Entwicklung und teilweisen Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes haben wir wichtige Schritte unternommen, um unsere Gemeinde nachhaltiger zu gestalten. Auch wenn nicht alle geplanten Sanierungsmaßnahmen bisher realisiert werden konnten, sind die bereits durchgeführten Projekte ein Beleg für unser Engagement.

Unsere Initiativen in den Schulen, obgleich in Teilen veraltet, haben beachtliche Ergebnisse erzielt und zu einem gesteigerten Umweltbewusstsein bei Schülern, Lehrern und in der gesamten Gemeinschaft geführt. Diese Erfolge motivieren uns, auch zukünftig Bildung und Sensibilisierung als wesentliche Säulen unserer Klimaschutzstrategie zu betrachten.

Ein Blick in die Zukunft:

Die Entwicklung der lokalen Infrastruktur, einschließlich der Förderung von Mikromobilität (Fahrräder, Roller usw.), ist ein zentraler Teil unserer zukünftigen Bemühungen. Wir erkennen die Bedeutung einer gut ausgebauten und sicheren Infrastruktur für Fahrräder und andere Formen der Mikromobilität als entscheidenden Faktor für eine nachhaltige Mobilitätswende.

Energieeffizienz bleibt nach wie vor ein Kernthema. Durch gezielte Maßnahmen und Projekte streben wir eine weitere Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen an. Die bisherigen Erfolge bestärken uns in dem Vorhaben, den Standard der Energieeffizienz in der Gemeinde kontinuierlich zu erhöhen. Im Rahmen dieser Bestrebungen nimmt die kommunale Wärmeplanung eine Schlüsselrolle ein.

Sie möchten mehr über kommunale Wärmeplanung erfahren? Hier finden Sie weitere Informationen.

Gemeinsam für den Klimaschutz:

In Großhansdorf wissen wir, dass der Klimaschutz gemeinsame Anstrengungen bedarf. Mit der kontinuierlichen Verbesserung unserer Infrastruktur, der Steigerung der Energieeffizienz und einem starken Fokus auf Bildung und Information, setzen wir uns für eine lebenswerte Zukunft ein. Unsere Pläne und Projekte spiegeln den Willen wider, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen die uns gegeben sind.

Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen, für Großhansdorf, für unser Klima und für die kommenden Generationen.

Mikromobilität

Die Fortbewegung mit elektrisch motorisierten sowie nicht motorisierten Kleinst- und Leichtfahrzeugen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Einst ein Massenfortbewegungsmittel, blickt das Fahrrad, auf eine faszinierende Geschichte zurück.

Heute, wie früher, erfreuen sich das Fahrrad und ähnliche Fahrzeuge großer Beliebtheit. Andere Formen der Mikromobilität wie E-Scooter und E-Bikes gewinnen immer mehr an Zuspruch. Diese Fahrzeuge bieten umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Transportmitteln wie PKWs und tragen zur Reduzierung städtischer Verkehrsprobleme und Luftverschmutzung bei. Sie sind nicht nur effizient in Bezug auf den Energieverbrauch, sondern auch hervorragend geeignet, um auf kurzen bis mittleren Strecken schnell und flexibel unterwegs zu sein.

Die Gemeinde Großhansdorf zeigt ihr Engagement für die Förderung der Mikromobilität durch gezielte Infrastrukturentwicklung und die Umsetzung unterstützender Initiativen wie das Stadtradeln.

Was ist Stadtradeln?

Stadtradeln ist in erster Linie ein Wettbewerb, der Menschen aller Altersgruppen dazu ermutigt, das Auto stehen zu lassen und stattdessen das Fahrrad für ihre täglichen Wege zu nutzen. Ziel ist es innerhalb von drei Wochen möglichst viele Kilometer Klimafreundlich zurückzulegen. Doch beim STADTRADELN geht es um mehr als nur um Wettbewerb; es geht um die Sensibilisierung für den Radverkehr als nachhaltige Alternative zum motorisierten Individualverkehr und um die Förderung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur.

Die Gemeinde Großhansdorf nimmt im Jahr 2024 bereits zum sechsten Mal am bundesweiten Stadtradeln teil, um durch gemeinschaftliches Radfahren die Umwelt zu schützen und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.

Potenziale

Der Umstieg auf das Fahrrad hat das Potenzial, einen signifikanten Teil der klimaschädlichen CO2-Emissionen im Verkehr zu reduzieren. Darüber hinaus kann durch die Förderung des Radverkehrs wertvolle Verkehrsfläche eingespart und für andere Zwecke genutzt werden. Weniger versiegelte Flächen und mehr Raum für Radfahrende verbessern nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensqualität in unserer Gemeinde.

Blick nach vorne

Das Auto war über Jahrzehnte das Maß aller Dinge im Bereich Mobilität. Durch die Förderung von Alternativen wie das Fahrrad, E-Scooter und E-Bikes eröffnen wir Wege zu einer resilienten und nachhaltigen Mobilitätskultur. Dieser Ansatz stärkt unsere Gemeinschaft, indem er den sozialen Zusammenhalt fördert und einen inklusiveren Zugang zur Mobilität gewährleistet. Darüber hinaus ist die Unterstützung der Mikromobilität ein entscheidender Schritt, um unsere Umweltziele zu erreichen und die Lebensqualität für alle zu verbessern. Durch Initiativen wie das Stadtradeln beweisen wir, dass lokale Maßnahmen globale Veränderungen vorantreiben können. Lassen Sie uns also weiterhin neue Möglichkeiten erkunden und die Weichen für eine grünere, gesündere und aktivere Zukunft stellen.

Flyer über die Vorteile vom Radfahren

Kommunale Wärmeplanung

In Deutschland entfielen 2021 56% des nationalen Energieverbrauchs auf den Wärmesektor. Wichtig hierbei ist die Unterscheidung in die Sektoren Industrie, Haushalte und Gewerbe. In jedem Sektor wird Wärme in verschiedenen Formen benötigt. Im Industriesektor spielt insbesondere die Prozesswärme eine wichtige Rolle, während im Privatsektor der größte Anteil des Gesamtwärmeverbrauchs auf Raumwärme entfiel. Auf die Raumwärme entfiel 2021 28 %, auf die Prozesswärme 22 % des nationalen Gesamtenergieverbrauchs. Insgesamt ist der Wärmemarkt für 40% des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Im Gegensatz zum Stromsektor, in dem der Anteil der erneuerbaren Energien bei 41% liegt, wurden im Jahr 2021 lediglich 16,2% der für Wärme benötigten Energie aus erneuerbaren Energiequellen bezogen.[1]

Die Notwendigkeit einer Transformation

Die Preisvolatilität fossiler Brennstoffe wurde uns schmerzlich vor Augen geführt, als die Heizkosten aufgrund von Preissteigerungen bei Gas und Öl stark anstiegen. Eine zukunftsfeste, verlässliche und bezahlbare Wärmeversorgung erfordert daher einen grundlegenden Wandel: den Übergang zu erneuerbaren Energien und die Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus Industrieanlagen und Rechenzentren.

Strategische Planung für eine nachhaltige Wärmeversorgung

Die kommunale Wärmeplanung ist der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderung. Sie zielt darauf ab, die heute überwiegend auf fossilen Brennstoffen basierende Wärmeversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen. Dies erfordert eine umfassende Analyse der aktuellen Energieverbräuche und die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Integration erneuerbarer Energien.

Das Wärmeplanungsgesetz, das im Januar 2024 in Kraft getreten ist, bildet die rechtliche Grundlage für die flächendeckende Einführung einer kommunalen Wärmeplanung in Deutschland. Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis zum 30. Juni 2026 einen Wärmeplan vorlegen; kleinere Gemeinden, unsere Gemeinde eingeschlossen, haben bis zum 30. Juni 2028 Zeit. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen und eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu realisieren.

Die Wärmeplanung ist ein mehrstufiger Prozess

Die kommunale Wärmeplanung umfasst mehrere Schritte:

  1. Eignungsprüfung: Identifikation von Gebieten, die sich für eine Versorgung durch Wärme- oder Wasserstoffnetze eignen.
  2. Bestandsanalyse: Analyse des aktuellen Wärmebedarfs und der eingesetzten Energieträger.
  3. Potenzialanalyse: Ermittlung der Potenziale für die Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien und für die Nutzung unvermeidbarer Abwärme.
  4. Einteilung in Wärmversorgungsgebiete: Auf Basis der Analysen werden Gebiete für verschiedene Wärmeversorgungsarten identifiziert.
  5. Entwicklung eines Zielszenarios: Erarbeitung einer langfristigen Vision für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
  6. Umsetzungsstrategie: Entwicklung konkreter Maßnahmen, um das Zielszenario zu erreichen.

Die kommunale Wärmeplanung bietet eine einmalige Chance, die Wärmeversorgung nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. Sie erfordert strategisches Denken, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen.


[1] Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages. Die Wärmewende in Deutschland Bedeutung, Ziele und Umsetzbarkeit, Aktenzeichen: WD 5 - 3000 - 010/23

Seit einigen Jahren ist ein vermehrtes Insektensterben festzustellen. An einem einfachen Beispiel lässt sich der Artenrückgang veranschaulichen:

nach einer längeren Autofahrt im Sommer waren vor 30 Jahren Windschutzscheibe und Kühlergrill mit einer Schicht aus Insektenleichen bedeckt. Die gleiche Fahrt hinterlässt aber heute kaum noch derartige Spuren.

Der Artenrückgang ist sicherlich zum großen Teil auf den oftmals unsachgemäßen Einsatz von Pestiziden (Pflanzenschutzmitteln) zurückzuführen. Unter den Oberbegriff Pestizide fallen unter anderem: Herbizide gegen Pflanzen, Fungizide gegen Pilze und Insektizide gegen Insekten. Deren Anwendung hat weitreichende Folgen für Vögel und andere Tiere wie Kleinsäuger und Fische, deren Nahrungsgrundlage Insekten bilden. Pestizide zerstören neben den Insekten selbst auch Wildpflanzen und somit die Lebensräume von Tieren, sie schaden dem Boden und den darin lebenden Organismen.

Durch die Belastung der Böden und Verunreinigung der Gewässer bestehen letztendlich auch Risiken für die menschliche Gesundheit.

Die Gemeinde Großhansdorf hat sich schon vor fast 30 Jahren dafür entschieden keine Pestizide auf öffentlichen Flächen einzusetzen.

Auf der Internetseite des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) können Sie nachschauen, wie viele Kommunen sich der Initiative bereits angeschlossen haben (www.bund.net/umweltgifte/pestizide/pestizidfreie-kommune/). Von den 11.054 Gemeinden Deutschlands haben lt. BUND bis jetzt 210 einen Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden erklärt.

 

Wie ist der Pestizidverzicht in Großhansdorf erlebbar?

Die Wildkräuter an den Straßenrändern und auf Wegen werden mit Wildkrautbürsten mechanisch entfernt oder mit Gasbrennern abgeflammt. Die Grünanlagen werden ebenfalls von den gemeindlichen Bauhofsmitarbeitern oder von Vertragsfirmen gepflegt. Die Wildkräuter werden hier per Hand aus den Rabatten entfernt.

Ebenfalls sind die Pächter gemeindlicher Flächen vertraglich verpflichtet keine Pestizide auf den Pachtflächen auszubringen.

 

Was unternimmt die Politik vor Ort?

Im Bau- und Umweltausschuss vom 20.03.2018 haben alle Fraktionen den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen inhaltlich zugestimmt, dass auch zukünftig auf öffentlichen Flächen keine Pflanzenschutzmittel zur Anwendung kommen sollen. Die Gemeindeverwaltung wird gebeten, die Bevölkerung über die Auswirkungen von Pestiziden zu informieren und Alternativen aufzuzeigen. Um die Grünanlagen insektenfreundlicher zu gestalten, ist es zudem angedacht, bienen- und insektenfreundliche Blühflächen zu initiieren.

Eine sinnvolle Umgestaltung von Grünanlagen und Gartenflächen kann zur Eindämmung des Bewuchses von Wildkräutern führen. Bereits in vielen Kommunen wird mit speziellen Stauden und Bodendeckern gearbeitet, damit die Fläche möglichst flächendeckend mit den gewünschten Pflanzen bedeckt ist und die Wildkräuter keine Chance haben. Vorteil ist, dass weniger Pflegeaufwand entsteht und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln entbehrlich wird.

Der richtige Pflegezeitpunkt führt auch zu einer Minimierung des Aufwandes. Dazu gehören die Beseitigung des Altbewuchses im Herbst und die rechtzeitige Bekämpfung im Frühjahr.

 

Welche Alternativen gibt es dem unerwünschten Wildwuchs auf dem heimischen Grundstück zu begegnen?

Mechanisch kommen Wildkrautbürsten – und kratzer, Freischneider, Mähgeräte, Spaten, Hacke und Harke zum Einsatz. Auch der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit lassen sich Wildkräuter bei längerer Trockenheit einfacher entfernen, als bei wachstumsfördernder feuchter Witterung.

Thermische Verfahren kommen auf versiegelten Flächen zum Einsatz, wie z.B. Abflamm- und Infrarotgeräte oder Applikatoren die mit heißem Schaum, Dampf oder Wasser arbeiten.

 

Muss wirklich immer alles weg?

Jeder Gartenbesitzer sollte sich fragen, ob überall im Garten die Wildkräuter „bekämpft" werden müssen. Vielleicht findet sich im Garten ein abgelegener Bereich, in dem sich die Natur frei entwickeln kann. Vollkommen naturnah angelegte Gärten fördern die biologische Vielfalt. Sie werden sehen, dass sich immer mehr Insekten und Vögel in Ihrem Garten wohl fühlen.

Machen Sie mit und gestalten Sie Ihren Garten insekten- und bienenfreundlich!

Weitere Tipps und Informationen finden Sie z.B. hier:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/naturschutz-im-garten/20386.html

https://www.garten.schule/bienenfreundlicher-garten/

Knicks gehören zu den prägenden, überwiegend im 18. und 19. Jahrhundert angelegten Landschaftselementen in Schleswig-Holstein. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier-und Pflanzenarten –darunter auch viele gefährdete Arten. Zudem üben Knicks wichtige Boden-und Klimaschutzfunktionen im waldarmen Schleswig-Holstein aus. Der Gesetzgeber trägt der besonderen Bedeutung der Knicks für die Biodiversität und die kulturelle Identität des Landes durch die Schutzbestimmungen im Bundes- und Landesnaturschutzgesetzes Rechnung. Damit soll sichergestellt  werden, dass Knickbestand grundsätzlich nicht verringert wird und die Funktionen der Knicks durch eine fachgerechte Knickpflege erhalten bleiben.

Als Bestandteil der Kulturlandschaft stehen Knicks jedoch auch unter dem Einfluss wechselnder Anforderungen an die Landwirtschaft und anderer Nutzungen.