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Die Gemeinde Großhansdorf hatte sich im Jahre 2017 entschieden am Förderprogramm HansE „Aufbau einer auf Verkehrsströme abgestimmte Ladeinfrastruktur in der Metropolregion Hamburg“ teilzunehmen. Mit Zeitverzögerung wurde Ende September 2017 die Ladesäule mit zwei Ladepunkten vor dem Rathaus aufgestellt.
Die Stromabgabe bei der E-Ladesäule ist für alle Nutzer kostenlos gewesen. Es handelte sich hierbei um ein Pilotprojekt um die Nutzung von E-Ladesäulen in der Metropolregion zu erforschen.
Das Förderprogramm läuft nur noch bis zum 30.09.2018. Danach kann die Gemeinde die Säule für den Restbuchwert erwerben und selber bewirtschaften. Nach Aussage von Eon (Mail vom 4.9.2018) kann der genaue Restwert der Hardware erst nach Abschluss des Projektes ermittelt werden.
Aufgrund der Tatsache, dass die Verwaltung keine Kenntnisse und personelle Kapazitäten für die Bewirtschaftung einer E-Ladesäule hat, wird vorgeschlagen die Bewirtschaftung der Firma Charge On zu überlassen. Die Firma Charge On bietet zwei Verträge für die Betriebsführung an. Kernfrage ist, ob der Strom an die Nutzer weiterhin kostenlos abgegeben wird oder Einnahmen generiert werden sollen. Aufgrund der Tatsache, dass die Nutzung so gering ist, dass die Betriebskosten die möglichen Einnahmen übersteigen, wird zunächst hiervon abgeraten.
Die Stadtwerke Geesthacht wurden ebenfalls angefragt, ob eine Bewirtschaftung von deren Seite möglich ist, sie sind zurzeit für die E-Ladesäule im Neuen Postweg zuständig. Aufgrund der spezifisch abgestimmten Hard- und Software ist leider die Übertragung an eine andere Firma nach Aussage von den Stadtwerken Geesthacht nicht möglich.
Die E-Ladesäule wurde noch relativ gering genutzt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es bis jetzt nur wenige E-Fahrzeuge im Kreis Stormarn (Anzahl 407) und im Gemeindegebiet (Anzahl ca. 3) gibt. Mittlerweile gibt es 40 Ladestationen und mit dem Aufbau einer soliden Ladeinfrastruktur ist langfristig mit dem Anstieg von der Nutzung von E-Fahrzeugen zu rechnen.
Entscheidet sich die Gemeinde gegen die weitere Bewirtschaftung der Ladesäule, würde die E-Ladesäule am 1.10.2018 außer Betrieb genommen und von Eon abgebaut. Über diese Tatsache wurde die Gemeindeverwaltung erst mit dem Schreiben vom 23. Juli 2018 informiert. Trotz mehrmaliger Erinnerung ist der Nutzungsvertrag erst am 04.09.2018 der Verwaltung vorgelegt worden. Die Betriebskosten für ein Jahr würden sich auf ca. 1.600 € belaufen.
Die Nachfrage bei der Nachbarkommune Ammersbek, die ebenfalls bei dem Forschungsprojekt teilgenommen haben, hat ergeben, dass diese ebenfalls nicht zeitnah mit Informationen über Nutzungsvertrag, Restbuchwert und Abbau der E-Ladesäule informiert wurden.
Verwaltungsseitig wird vorgeschlagen zunächst die E-Ladesäule von Eon für den Restbuchwert (deutlich unter 1.000 €) zu kaufen. Der Strom könnte an die Nutzer weiterhin kostenlos abgegeben werden, so dass keine aufwendige Abrechnungssoftware notwendig wäre und ein Nutzungsvertrag mit Charge On entbehrlich wäre.
Die Gemeinde müsste nur die Stromabgabe bezahlen und keine weiteren Bewirtschaftungskosten. Es sind mit 0,21 Cent pro Kilowattstunde Strom zu rechnen. Bei dem Verbrauch von 72 kWh (Verbrauch von 2017) würde dies Kosten in Höhe von 15 € bedeuten.
Es wird vorgeschlagen, die E-Ladesäule zu kaufen und den Strom kostenlos abzugeben, so lange die Kosten in einem akzeptablen Rahmen bleiben.
Die jetzigen Betriebskosten beliefen sich auf 1.600 € (Versicherung 200 €, Betriebsführung 1.400 €). Die Betriebskosten wurden für das komplette Jahr berechnet, so dass ausreichend Mittel vorhanden sind für den Zeitraum 1.10.- 31.12.2018 die anfallenden Stromkosten zu bezahlen.
Es wird vorgeschlagen im Haushalt 2019 für die Bewirtschaftung der E-Ladesäule 600 € einzuplanen und hiermit die anfallenden Stromkosten für die kostenlose Abgabe zu finanzieren.
Aufgrund der Tatsache, dass nicht bekannt ist, wann der Restbuchwert ermittelt wird, sollte im Haushalt 2019 im Vermögenshaushalt 800 € eingeplant werden.
Der Bau- und Umweltausschuss beschließt die E-Ladesäule am Rathaus für den Restbuchwert zu kaufen und zunächst selbst zu bewirtschaften.